Nicht mehr ganz neu, aber immer noch ein Aufreger: der Rundschau-Beitrag zur letzten Anordnung des nicht unumstrittenen Bischofs Huonder. Sündige Gläubige sollen mit verschränkten Armen vor den Priester treten und statt Kommunion nur einen Segen erhalten.
Bei konservativen Gläubigen ist man ja recht rasch mal ein Sünder. Aber die Auslegung des umtriebigen Bischofs lässt die Mehrzahl der Leute - darunter auch viele Katholiken - mit offenem Mund staunend zuhören oder lesen. Dass er und seine Gefolgsleute mit Homosexuellen nicht so ganz klar kommen, ist wenig überraschend. Aber auch wer verhütet und - jetzt kommt's - nach einer Scheidung wiedeverheirat ist, soll auf die Kommunion verzichten. Denn diese Mitmenschen begehen alle eine Sünde.
Richtig prickelnd finde ich sowas im Hinblick auf die unzähligen Verfehlungen der katholischen Kirche, unter anderem auch die padöphilen Priester bzw. dem fragwürdigen Umgang der offiziellen Kirche mit diesem Schandfleck. Dann zu hören, dass solche absurde Kriterien auf Gläubige angewandt werden, scheint mir schon fast etwas bizarr.
Wie wird Jesus doch gleich zititert: Wer von euch ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein. Vielleicht sollte Bischof Huonder vorsichtiger mit den Steinen in seinem Garten umgehen.
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