Quelle: APA (epa) |
Was mich ob all der Ereignisse in Japan anfängt zu nerven ist der aufkeimende Oppportunismus in der Schweizer Politik. Nachdem sich anfänglich alle - wie es der Anstand gebietet - dezent zurückgehalten haben, wähne ich mich nun teilweise im Wahlkampf anstatt dass man erst mal abwartet, alles in Ruhe analysiert und dann seine Meinung bekannt gibt. Aber nein, die Grünen fordern eine sofortige Abschaltung unserer AKWs und die Befürworter kontern, das gehe überhaupt nicht, denn in der Schweiz sei alles ganz anders als im fernen Japan. Dass der Bundesrat nun eine dreimonate Denkpause zum Thema Atomkraft einberufen hat, scheint mir nichts als als vernünftig und angebracht. Was kaltschnäuzige Typen tatsächlich dazu bringt zu sagen, die Regierung lasse von den Ereignissen in Japan zu stark beeinflussen.
Den Grünen etc. sei folgendes gesagt: einfach mal eben abschalten geht leider nicht, der Strom muss nun mal irgendwo her kommen. Und dass wir ihn alternativ aus Ländern beziehen, die weit unsicherere AKWs und Kohlekraftwerke betreiben, geht nun gar nicht. Den atomfreundlichen Kreisen möchte ich mitgeben: etwas mehr Sensibilität in der Situation wäre nicht verkehrt. Es macht vielen BügerInnen und somit WählerInnen nämlich Angst, was da im Osten abgeht. Da scheint es mir nicht eben hilfreich, wenn einer hinsteht und behauptet, die Vorgänge in Japan können überhaupt nicht auf die Schweiz übertragen werden, sprich solche Szenarien seien nicht möglich. Natürlich werden wir (wahrscheinlich) keine Erdbeben von der Stärke haben und Tsunamis können uns auch nicht heimsuchen. Trotzdem sollten wir uns nicht der Illusion hingeben, wir hätten die absolute Sicherheit. Die gibt es mit Atomkraft nämlich schlicht nicht.
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