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Mittwoch, 15. Dezember 2010

Shop till you drop

Einkaufen bis man umfällt. Nun ja, ganz so wild wird's im Kanton Luzern nicht werden. Trotzdem versuchen sich die Jungfreisinnigen des Kanton Luzern mit einer Abschaffung der kantonalen Richtlinien für die Öffnungszeiten.
Wie nicht anders zu erwarten ist das Geschrei gross. Ausser der Mutterpartei FDP und den Grünliberalen scheint niemand Gefallen an dem Vorstoss zu finden. Und natürlich die Einkaufszentren, aber das war zu erwarten. Immerhin sind sie es, die am ehesten Gefahr laufen, Kunden an die Shopping-Paradiese in den umliegenden Kantone zu verlieren (die allesamt länger offen haben). Die verlangen denn auch keine radikalen Lösungen à la Jungfreisinnige, sondern moderate Anpassungen, um wenigsten gleich lange Spiesse zu haben. Dem Wunsch kann ich mich persönlich voll und ganz anschliessen. Hingegen halte ich den Versuch, mit einer Maximalforderung zu punkten, bereits heute für gescheitert. Immerhin ist es im Kanton Luzern noch nicht allzu lange her, dass eine entsprechende Abstimmung vom Stimmvolk bachab geschickt wurde.
An der Stelle möchte ich noch meine zwischen Schmunzeln und Stirnrunzeln schwankenden Gefühle beim Lesen der bereits zahlreichen Leserbriefe kund tun. Mit welch teils fast missionarischem Eifer sich gerade die Gegner von liberaleren Lädenöffungszeiten ins Zeug legen, ist schon beachtlich. Da wird als Folge von länger offenen Läden nicht nur die Gesundheit ins Feld geführt (dann essen offenbar automatisch alle mehr - aha). Es wird darauf hingewiesen, dass das Tier in uns einen Rhythmus braucht. Und dass der konsumierende Mensch ein veraltetes, wenn nicht erbärmliches Menschenbild ist. Ohalätz, sage ich da nur.

Samstag, 11. Dezember 2010

Steilpass

Wer nicht Militärdienst leisten will, hat heute die Möglichkeit des Zivildienstes und nimmt dafür einen um die Hälfte längeren Zeitaufwand - im Vergleich zur RS - in Kauf. Schon an sich eine nicht unbeträchtliche Hürde, zumal die Einsätze - häufig im Sozialumfeld - auch nicht immer ein Honigschlecken sind. Nachdem die unsägliche "Gewissensprüfung" abgeschafft wurde, ist die Anzahl der Gesuche offenbar markant nach oben gegangen.
Diese Entwicklung scheint manche Politiker dermassen zu beunruhigen, dass man nun einen Versuch startet, eine "Gewissensprüfung light" einzuführen. Es wird zwar betont, es gehe nur darum die Gründe zu erfahren und allenfalls doch noch die Motivation für das Militär zu wecken - alleine der Glaube fehlt mir. Und, das sei an der Stelle erwähnt, ich bin weder ein Sympathisant der GSoA noch sonst irgendwie für die Abschaffung unserer Armee.
Was mich in dem Zusammenhang viel mehr beschäftigt (jetzt kommt die Sache mit dem Steilpass): warum nur nehmen die wirklichen und selbst ernannten Militär- und Sicherheitsexperten diesen Trend nicht als willkommene Fügung des Schicksals? Tatsache ist doch, dass immer wieder gesagt wird, dass das Verteidigungsbudget hinten und vorne nicht reiche, um die Armee in der heutigen Form zu betreiben. Also gibt es entweder Abstriche bei der Qualität, Verzicht auf gewisse Aufgaben oder - naheliegend - eine weitere Verkleinerung der Truppen. Nun gut, ich kann fachlich zu dem Thema nichts beitragen, aber: mir scheint eine kleine und top-ausgerüstete Armee definitiv sinnvoller als das heutige Konstrukt, dass am einen Ende nicht überzeugt und am anderen Ende lottert. Mein Sohn ist zurzeit in der RS, entsprechend habe ich da ein paar Eindrücke aus der Realität mitbekommen.

Donnerstag, 9. Dezember 2010

Zynisch

Das war das Wort, das mir als erstes einfiel, als ich den Text von Nationalrätin Ida Glanzmann-Hunkeler auf Vimentis las: "Teddybären bluten nicht". Echt wahr. Aber Mensch bluten, wenn sie angeschossen werden, liebe Frau Nationalrätin. Man kann zu diesem heiklen Thema natürlich denken, was man will. Aber das durchaus symbolträchtige Motiv der Initianten von "Für den Schutz vor Waffengewalt" ins Lächerliche zu ziehen, ist für mich ziemlich deplatziert.
Fakt ist: wo eine Waffe ist, besteht ein Potential zum Missbrauch. Länder mit liberalen Waffengesetzen sind der traurige Beweis (z.B. USA). Polizisten, die in Krisensituation mit Waffen in Privathaushalten konfrontiert und selber an Leib und Leben gefährdet werden, scheinen sich der Gefahr bewusst zu sein. Es spricht auch für sich, dass sowohl die Ärztegesellschaft FMH (die müssen Opfer mit Schussverletzungen wieder zusammenflicken) wie auch FMPP (Psychiater/Psychotherapeuten) das Anliegen unterstützen. Das gerne portierte Argument, das komme wieder mal von den Linken, ist somit wohl obsolet. Die Initiative mag in den Kreisen entstanden sein, aber die Unterstützung durch weitere Organisationen ist beeindruckend breit.
Fakt ist: jede Kuh und jeder Hund (und noch vieles mehr) in diesem Land muss registriert werden. Aber Vorsorge bei potentiell tödlichen Gegenständen wie Waffen stösst auf breite Opposition. Versteh das wer will.

Mittwoch, 8. Dezember 2010

Was nicht den eigenen Interessen dient...

Quelle: tagesschau.sf.tv
...hat bekanntlich nicht übermässig viel Priorität in der Politik. Es klares Indiz dafür ist, dass den Amerikanern - wie man den heutigen Meldungen entnehmen muss - nicht allzu viel dran liegt, die problematische Situation zwischen den Israelis und den Palästinesern zu einer akzeptablen Lösung zu bringen. Mich persönlich enttäuscht das umso mehr, als das die Botschaft, dass die Amis nicht mehr auf dem Siedlungsbaustopp in den völkerrechtswidrigen besetzten Gebieten der Palästinesern beharren, aus dem Munde von Präsident Obama kommt. Ein schwacher Präsident Abbas, unnachgiebige Israelis und die Amerikaner - als einzige Partei, die Israel Druck machen könnte -, das spricht nicht gerade für ein verbessertes Klima in der Region, geschweige denn eine Lösung innert nützlicher Frist.
Um wieder auf meinen Einstiegssatz zurückzukommen: für die USA gibt es da keine prioritären Interessen zu verteidigen und wenig - ausser einer blutigen Nase bei der grossen jüdischen Gemeinde im Stammland - zu holen, also hält man sich vornehm raus und schaut dem ungleichen Machtspiel zu. Ich hätte mehr von Uncle Sam erwartet.

Das wird wohl nichts

Es ist zu befürchten, dass meine mehr als gedämpfte Erwartungshaltung (Post vom 18. Nov.) hinsichtlich des Klimagipfels in Mexiko möglicherweise sogar noch unterboten wird. Ausser Geplänkel, Wortklaubereien und vagen Aussagen ist bisher noch nichts Greifbares beschlossen worden. Was offenbar nicht nur mich, sondern auch den UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon nervt.

Quelle: tagesschau.sf.tv

Montag, 6. Dezember 2010

Samichlaus

Nicht dass ich schreibfaul wäre, aber der Beitrag von Titus zum heutigen Tag gefällt mir. Darum für einmal nur ein Link. Und weil der Song von Müslüm auch noch irgendwie zur kürzlichen Abstimmung passt...

Mittwoch, 1. Dezember 2010

Fehler im System

In der gestrigen Ausgabe von 10vor10 wurde darüber berichtet, dass es sich für manche Sozialhilfebezüger rein rechnerisch nicht lohnt, arbeiten zu gehen. Ein besonderes eindrückliches Beispiel ist das des Familienvaters, der (vermutlich bewusst) knapp unter dem Existenzminimum verdient und dafür nicht nur 800 Franken Unterstützung bekommt, sondern auch keine Steuern bezahlt und keine Franchise, Selbstbehalt sowie Zahnarztrechnungen vergütet erhält. Würde er also nur 200 Franken mehr verdienen, gingen ihm mehrere Hundert Franken "verloren".
Eine absurde Situation. Ich kann's ja auch überhaupt nicht ausstehen, wenn Leute das Sozialhilfesystem ausnutzen, aber in dem Fall bringe ich sogar ein gewisses Verständnis mit. Es kann ja nicht sein, dass man massiv "bestraft" wird, wenn man in eigener Leistung etwas mehr Geld verdient. Die Fachleute haben zwar das Problem erkannt, aber offensichtlich keine Lösung zur Hand.