Blogverzeichnis - Blog Verzeichnis bloggerei.de aha, so ist das...: 2013

Samstag, 21. Dezember 2013

Duell

Nicht immer wird gehalten was angekündigt wird. Beim Duell Brotz/Schawinski - Anlass war die 100. Ausgabe der Talksendung "Schawinski" - traffen jedoch tatsächlich die vermutlich härtesten Interviewer der hiesigen TV-Szene aufeinander. Sandro Brotz, in der Rundschau nicht gerade als Weichspüler bekannt, schenkte Schawinski nichts, ja nahm ihn zeitweise ganz schön in die Mangel. Unterhaltsam war's auf jeden Fall.

Samstag, 12. Oktober 2013

Islamisten in der Schweiz

Die Sendung "Rundschau" brachte diese Woche einen interessanten Beitrag mit dem Titel "Radikale Islamisten in der Schweiz". Wer mich kennt, wird mir bescheinigen, dass ich im Grundsatz ausgesprochen offen gegenüber allem und jedem bin. Das gilt auch für Fragen der Religion - soll glauben wer und was er/sie will. Solange nicht radikale Ansichten vertreten werden, kann ich wunderbar damit leben - und zwar egal ob Christen, Muslime oder was auch immer.
Aber - und das ist für meine Verhältnisse ein grosses Aber - die Sendung hat mein etwas mulmiges Gefühl verstärkt, dass ich in seit einiger Zeit habe. Um das gleich ins richtige Licht zu rücken: nicht wegen der Religion Islam, die ist im Grundsatz - soweit mein Wissensstand - friedlich. Aber was hier - bei uns in der Schweiz - an allgemeinem Gedankengut zum täglichen Leben und dem Umgang mit den Mitmenschen sichtbar wird, finde ich bedenklich.
Da ich grössten Respekt vor anderen Lebensweisen - auch sollen, mit denen ich nicht konform gehe - habe, liegt mir fern, diese zu verurteilen. Aber, und das ist in diesem Fall der entscheidende Punkt: wenn ich das Gefühl bekomme, dass unsere Lebensweise - die von uns Schweizerinnen und Schweizern - nicht nur nicht respektiert, sondern sogar abgelehnt wird, dann habe ich damit ein Problem. Wer bei uns leben will, soll sich den Bräuchen und Gesetzen hierzulande anpassen. Höflichkeit und Respekt ist das Mindeste, was man von Menschen erwarten darf, denen in der Schweiz Zuflucht gegeben wurde oder die bei uns leben und arbeiten.
In dem Zusammenhang möchte ich noch auf das nach dem Beitrag erfolgte Interview mit einer muslimischen Politologin der Uni Zürich hinweisen.

Mittwoch, 4. September 2013

Illegale Bratwürste und ähnliches

Ich bin auf einen sehr lesenswerten Beitrag zu einer der Vorlagen vom 22. September gestossen. Erfreulich und ungewöhnlich, dass einer von der SP eine so pragmatische Position vertritt.


Montag, 19. August 2013

Ägypten versinkt

Quelle: dpa/haz.de
Man mag es kaum fassen, was zur Zeit in Ägypten passiert. Nachdem das Nil-Volk endlich den Diktator Mubarak und das Militär als graue Eminenz los geworden waren, ruhten die Hoffnungen auf dem ersten demokratisch gewählten Präsidenten Mursi. Nachdem der nicht eben viel für die Vereinigung der verschiedenen Fronten tat, wurde er auf Druck von Teilen der Bevölkerung wieder abgesetzt. Wer nun die Hoffnung hatte, dass jetzt endlich Ruhe einkehrt und jemand ans Ruder kommt, der sich ernsthaft mit Demokratie und Dialog befassen wird, sieht sich getäuscht und enttäuscht.
Wie die Massaker an den Muslimbrüdern zeigen, ist das Militär wieder wie zu Mubarak-Zeiten zurück (war es jemals weg?) und unterdrückt die Anhänger des vormaligen - und notabene immerhin demokratisch gewählten - Ex-Präsidenten mit brutalster Gewalt. Soweit so schlecht.
Was mich doch sehr irritiert: jetzt erst zieht die EU in Betracht, ob es denn allenfalls sinnvoll wäre, keine Waffen mehr nach Ägypten zu liefern. Einige europäische Länder denken über den Rückzug wirtschaftlicher Unterstützung nach. Angesichts der Meldungen und Bilder, die uns täglich erreichen, frage ich mich, was es da zu überlegen gibt. Die USA, die jährliche 1.5 Milliarden US-Dollar an Militärhilfe an die ägyptische Regierung zahlen, haben diese Beiträge bisher nicht gestoppt. Aber immerhin eine gemeinsame Militärübung abgesagt. Das nicht zu tun, wäre dem amerikanischen Volk wohl auch nur schwer zu erklären gewesen.

Freitag, 5. Juli 2013

Der Krieg, den keiner gewinnt

Dass in den USA im Verhältnis mehr Menschen in Gefängnissen sind als irgendwo anders, war mir nicht unbekannt. Die Amis zeigen ja gerne mit dem Finger auf Länder wie China, dabei hätten sie genug eigene Probleme. Heute habe ich mir auf Arte die Doku "Drogen: Amerikas längster Krieg" angeschaut. Ich finde die USA eines der tollsten Länder überhaupt, um Ferien zu machen. Vielleicht liesse sich dort sogar leben, wer weiss. Aber dieser Film hat mir wieder mal aufgezeigt, dass "God's own country" (Gottes eigenes Land), wie die Amerikaner so gerne sagen, in vielen Aspekten auf dem Stand eines Entwicklungslandes ist.
Das Schulsystem lässt bekanntermassen zu wünschen übrig, das Sozialsystem ist marginal, eine Krankenversicherung für jeden gibt es ansatzweise erst, seit sie von Obama - gegen massivste Wiederstände - durchgeboxt wurde. Dass in diesem riesigen Land private Anbieter von Gefängnissen satte Gewinne einfahren und sogar börsenkotiert sind, ist ein Thema für sich. Entscheidender ist die Frage, warum deren Business so boomt.
Nach diesem Film hat man eine Idee, warum Gefängnisse ein wichtiger Wirtschaftszweig sind. Geradezu sympthomatisch ist die Aussage eines Wärters, dass seine Stadt ohne das Gefängnis nicht existieren könnte. Der Wahnsinn liegt nun aber darin, wie stark die Vollzugsanstalten durch Menschen mit Drogenvergehen belegt sind. Dass Drogen schlecht sind, darüber besteht wohl weltweiter Konsens. Wie man damit umgeht, ist jedoch ein anderes Thema.
Schaut man sich das System USA an, kommt man nicht umhin festzustellen, dass das nicht der richtige Weg sein kann. Ein Beispiel: ein (weisser) Mann hat zwei Vorstrafen wegen Drogenmissbrauchs und wird dann mit 100 Gramm Meth erwischt. Ich kenne mich mit dem Strafrecht überhaupt nicht, würde aber mal schätzen, dass man dafür in der Schweiz ein paar Monate bis ein paar Jahre bekommt. Lassen wir es mal fünf Jahre sein. Der im Film Portraitierte sitzt für sein Vergehen jedoch lebenslänglich ein. Ohne Chance auf Bewährung, versteht sich. Sowas als drakonische Strafe zu bezeichnen scheint mir noch eher milde formuliert. Oder das: der Besitz oder Handel mit Crack (basiert auf Kokain) wird 100 Mal stärker gewichtet als wenn man mit Kokain selber erwischt wird. Wie soll man so etwas nachvollziehen können? Brisant wird es, wenn man realisiert, dass Crack häufig von Schwarzen konsumiert wird, Kokain jedoch mehr von Weissen. Man muss nicht gleich versteckten Rassismus wittern, aber zu denken gibt das schon.

Montag, 7. Januar 2013

...from of my dead, cold hands

Der Ausspruch von Charlton Heston, verstorbener Schauspieler und Mitglied der amerikanischen Waffennarren-Lobby NRA ist in die Geschichte eingegegangen. Man mag hierzulande die Stirn runzeln ob solcher Einstellungen, denn bei uns ist es ja ganz anders. Ist es das?
Vielleicht ist die Aussage gewagt, aber gibt es nicht auch in der Schweiz genug Uneinsichtige, welche die Gefährlichkeit von Waffen einfach nicht anerkennen wollen und sich im Grundsatz gegen jede Einschränkung und Kontrolle wehren? Ok, sie argumentieren nicht wie die Amerikaner über das Grundrecht, aber das Resultat bleibt sich recht ähnlich. Zum Beispiel dass es Bluttaten wie kürzlich im Wallis gibt. Jeder ist betroffen und findet das furchtbar.
Und wieder mal wird festgestellt, dass es so und so viele Waffen gibt, viele davon unregistriert. Geradezu reflexartig argumentieren darauf interessierte Kreise, dass man mit Gesetzen immer die Falsche erreiche und die wirklichen Bösen unter uns sich ohnehin nicht um Regeln kümmern. Lassen wir das mal aussen vor, dann bleibt folgende Tatsache, über die lange und kontrovers diskutieren kann, die sich aber deswegen nicht anders präsentiert: wo Waffen sind, besteht die Gefahr des Missbrauchs, bewusst oder im Affekt.
Geradezu zynisch erscheint mir da die im Zusammenhang mit dem Walliser Drama (wieder mal) geäusserte These, dass ja nicht die Waffen das Problem sind, sondern die Menschen. Die folgerichtige Antwort darauf: würden nicht so viele Waffen in verschiedensten Haushalten herumliegen, bekämen Menschen diese potentiell todbringenden Werkzeuge nicht in die Finger. Wie der Fall aus Daillon zeigt, ist das allerdings weiterhin kein Problem.
Ich erinne mich an den 13. Februar 2011, als die Waffen-Initiative abgelehnt wurde. Und auch an meinen Kommentar von damals. Ich wüsste zu gerne, wie sich das mit den Nussgipfeln am Stammtisch nach dem Drama in Daillon verhalten hat.