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Dienstag, 16. November 2010

Würden sie gehen oder nicht?

Quelle: dpa
Die Sonntags-Presse hatte wieder mal reichlich Futter. Nachdem Schindler-Boss Alfred N. Schindler gedroht hat, bei Annahme der SP-Steuergerechtigkeitsinitiative ins Ausland zu ziehen, haben sich weitere Begüterte zu Wort gemeldet und ähnliche Überlegungen verkündet.
Spontan habe ich gewisse Sympathien für das Unbehagen dieser Leute. Nicht weil sie unerhört reich sind und allenfalls ein paar Franken mehr abdrücken müssten. Aber es wird nicht zu Unrecht darauf hingewiesen, dass das permanente Einprügeln auf Gutverdienende reichlich undifferenziert ist - und einer der grossen Mängel der SP-Initiative. Bei allem auch bei mir vorhandenen Unmut über die teils unverschämten Banker und Vasellas dieser Welt sollte man doch nicht vergessen, dass wir in diesem Land einige Unternehmer der (guten) alten Sorte haben, die ihre Firmen als Patrons aufgebaut und geführt haben. Im Unterschied zu angestellten Managern haben sie langfristig gedacht und sich keinen Deut um Shareholder-Value gekümmert, sondern das Wohl des Unternehmens und damit auch der Angestellten im Sinn gehabt. Dafür müssen wir vielen von ihnen dankbar sein.
Nur wird in letzter Zeit des öfteren mit dem Zweihänder (oder war's die Motorsäge?) diskutiert und das Schimpfwort "Abzocker" recht grosszügig verwendet. Dabei sollte man wohl besser etwas genauer hinschauen. So sehr es mich nervt, dass ein paar UBSler wieder obszön hohe Boni bekommen, obwohl der Laden eben erst mit Steuergeldern gerettet werden musste und so pervers ich es finde, was die Herren Dougan von der CS oder Vasella von Novartis von ihren Arbeitgebern bekommen. Aber werft mir nicht unsere grössten Teil seriös arbeitenden Unternehmer in den gleichen Topf mit diesen Leuten - das ist schlicht nicht fair und dient der Sache nicht im geringsten.
Aber zurück zu den Sonntags-Schlagzeilen. Ob diese Drohungen tatsächlich helfen, die SP-Initiative zu verhindern? Oder ob sich nicht eher ein paar Leute provoziert fühlen und aus Trotz ein Ja in die Urne legen? Unternehmer Peter Spuhler hat da wohl ähnliche Bedenken.

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